„Smombies“ bekommen nichts mit

Sie haben oft Stöpsel in den Ohren und den Kopf gesenkt in Richtung Handy, auf dem sie wild herumtippen: „Smombies“, wie sie neudeutsch heißen. Oft sind sie so in sich versunken, dass sie um sich herum nichts mehr wahrnehmen. Auch keine Ampeln.

Das Pilotprojekt mit LED-Blinkleuchten im Boden läuft seit August 2014 am Übergang der KVB-Gleise am Stadtwaldgürtel Höhe Rautenstrauchstraße.



Außerdem seit Ende 2014 an den Haltestellen und Überwegen Luxemburger Straße Höhe Weißhausstraße und Aachener Straße (Maarweg).

„Im Rahmen des Testbetriebs wird eine Untersuchung erstellt, um die Wirkung der Lichter zu dokumentieren“, so KVB-Sprecher Stephan Anemüller. „Wir wollen herausfinden, ob ein Gewöhnungseffekt eintritt. Dann wird entschieden, ob weitere Übergänge damit ausgestattet werden.“

Die Dekra hat in einer Studie festgestellt, dass etwa jeder sechste Fußgänger ein Smartphone zum Nachrichten schreiben, telefonieren oder Musik hören nutzt, während er am Straßenverkehr teilnimmt.

Wissenschaftler hatten dafür rund 14.000 Passanten in sechs europäischen Großstädten (Berlin, Amsterdam, Brüssel, Paris, Rom und Stockholm) beobachtet.

Besonders problematisch: Acht Prozent tippten beim Überqueren der Fahrbahn in ihr Handy. Das scheint auch in Augsburg aufgefallen zu sein – dort nimmt man sich ein Beispiel an Köln und testet ebenfalls „Ampeln im Boden“.

Die Kölner finden die Ampel-Lichter gut

„Die neuen Warnlichter sind mir direkt aufgefallen. Allerdings leuchten sie nicht hell genug, am Tag fallen sie kaum auf“, findet Dezire Kamei (20).

„Für die Sicherheit finde ich das super. Bei den Lichtern im Boden ist die Hemmschwelle viel größer, weiter zu gehen“, sagen Bonny (33) und Selin Engelmann (29).

„Ich finde die Lichter gerade im Dunkeln sehr sinnvoll. Man guckt halt eher nach unten. Allerdings müssten sie besser angeordnet sein, damit sie an der richtigen Stelle ins Auge fallen“, meint Lisa Schmidt (22).