02. Was 2016 spannend wird - 08.01.2016

Volkswagen
Für Volkswagen wird das Jahr 2016 ein entscheidendes Jahr. Schafft es der Hersteller nach der Abgas-Affäre sein Image zu retten? Im Januar starten die Rückrufaktionen. Auch von ihrem Erfolg und ihrer Abwicklung wird abhängen, ob die Kunden der Marke die Treue halten. Bis April soll der Report der externen Anwälte der Kanzlei Jones Day vorliegen. Was fördern sie noch zu Tage und welche Konsequenzen wird Volkswagen daraus ziehen? In den USA soll Staranwalt Kenneth Feinberg Schlimmeres verhindern. Eine Milliarde Euro an Einsparungen hatte der Konzern schon angekündigt. Betrifft das künftig auch das Marketing? Da geht die Marke schon neue Wege und verabschiedet sich etwa vom altbekannten Claim "Das Auto". Im Prinzip braucht der Konzern nun neben Transparenz und Aufklärung eine Art "Umparken im Kopf"-Kampagne, die das Ruder herumreißt. Eine große Herausforderung für Marketing und zuständige Agenturen.

Telekommunikationsmonopol
Die UKW-Landschaft steht vor Veränderungen. Ab 1. Januar nächsten Jahres wird der Betrieb von Sendenetzen liberalisiert. Damit fällt das einstige Telekommunikationsmonopol endgültig. Die Folge für UKW-Radiosender: Sie könnten ab 2016 mehr verdienen.

Einzelhandel
Deutschlands Einzelhandel ist im Umbruch. Der Online-Handel verändert die Spielregeln der gesamten Branche. 2016 könnte auch die Schonfrist für den Lebensmittelhandel enden, denn dann soll Amazon Fresh im deutschen Markt starten. Traditionsunternehmen wie Kaiser's Tengelmann werden wohl vom Markt verschwinden. Im Textilhandel schreitet der Siegeszug internationaler Ketten voran. Gewinner dürften auch 2016 wieder in erster Linie internationale Ketten wie H&M, Inditex/Zara oder Primark sein.

Apple
Die Bauarbeiten an Apples neuem Mega-Headquarter in Cupertino kommen voran. 2016 soll der runde Koloss für 12.000 Mitarbeiter bezugsfertig sein. Ende September 2016 soll außerdem das iPhone 7 auf den Markt kommen. Eins ist sicher: Auch 2016 wird ein Apple-Jahr.

Das Sportjahr 2016
Das Jahr 2016 ist wieder ein Jahr der sportlichen Großereignisse, die sicher auch ordentlich den Werbemarkt ankurbeln. Und hoffentlich auch Nicht-Sponsoren zu kreativen Höchstleistungen inspirieren. Die Olympischen Spiele locken nach Rio de Janeiro. Die Europa-Fußballmeisterschaft findet in Paris statt, nach den Terrorattacken vom November sicherlich unter massiven Sicherheitsvorkehrungen. Die Fifa-Skandale haben dem Fußball jedoch viel von seinem Glanz genommen. Sponsoren waren scheinbar mehr damit beschäftigt, sich zu erklären und zu distanzieren, als davon zu profitieren. Wenn die Deutschen die EM gewinnen (was ganz bestimmt passieren wird) kann das dem Fußball in Deutschland und seinen Sponsoren wieder Glamour zurückgeben. Das hängt auch vom neuen Fifa-Präsidenten ab, der im Februar gewählt wird.

US-Wahlkampf
Der US-Wahlkampf verspricht 2016 wieder eine Werbeschlacht der Superlative zu werden. Vielleicht kann man sich für die Bundestagswahl 2017 das ein oder andere abschauen. Oder auch besser nicht. 2016 stehen erstmal etliche Landtagswahlen an.

Tabakwerberichtlinie
Bis Mai 2016 muss nun auch in Deutschland die EU-Tabakwerberichtlinie umgesetzt werden. Die Folge: Größere Schockbilder und noch weniger Platz für Zigarettenlogos auf den Schachteln. Hübscher wird Zigarettenwerbung dadurch nicht.

EU-Datenschutz
Nach fast vier Jahren Debatten hat die EU eine Datenschutzreform beschlossen. Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) soll es ein vollkommen neues, einheitliches Datenschutzgesetz für die gesamte Europäische Union geben. Nach Abstimmung von Innenausschuss und Rat der Europäischen Union wird 2016 das Plenum des Europäischen Parlaments die europäische Datenschutz-Grundverordnung endgültig beschließen. Die Regeln werden jedoch erst zwei Jahre später, also voraussichtlich Anfang 2018, in Kraft treten. Das Thema Datenschutz bleibt jedoch auch 2016 ein heißes Eisen. Bis Ende Januar 2016 läuft die Frist, die europäische Datenschützer den Verhandlungspartnern EU und USA gesetzt haben, um auf die Entscheidung des Europäischen Gerichtshof (EuGH) zum Datentransferabkommen Safe Harbor zu reagieren. Dass die Frist bis Ende Januar eingehalten wird, gilt als eher unwahrscheinlich

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