01. Wie der stationäre Handel der Zukunft aussehen soll: Viele Verbraucher shoppen lieber im Ladengeschäft - 07.06.2019

Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Konsumenten empfinden das Einkaufserlebnis im Ladengeschäft besser als das Online-Erlebnis. Gut ein Viertel (27 Prozent) bewertet das Erlebnis als gleichwertig, 21 Prozent findet das Erlebnis im Ladengeschäft schlechter als online. Das hat die Studie »Building a Connected Store: A Retail Playbook« ergeben, für die der WLAN-Spezialist Ruckus Networks 5.000 Verbraucher in Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt hat. In Deutschland war die Aussage sogar noch deutlicher: 47 Prozent der Befragten stuften das Erlebnis im Ladengeschäft als besser ein im Vergleich zum Online-Kauf.

Der Report betrachtet außerdem, warum Käufer das Ladengeschäft betreten statt einen Artikel online zu kaufen. Zu den häufigsten genannten Gründen gehört dabei die Aussage, eine physische Verkaufsstelle generell zu bevorzugen (31 Prozent), die Fachauskünfte von Mitarbeitern (27 Prozent) und der Wunsch, die Produkte direkt zu sehen (26 Prozent).

Wenig überraschend ist ein wichtiges Argument für den Einkauf in einem Ladengeschäft die Echtzeit-Verfügbarkeit von Produkten. 41 Prozent der Deutschen nennen den Wunsch, die gewünschte Ware sofort zu erhalten. Wenn es um die Frage nach verfügbaren Technologien im Ladengeschäft geht, nennen die Deutschen am häufigsten kostenloses WLAN (18 Prozent), Apps zur Self-Service-Bezahlung (15 Prozent), elektronische Preisschilder (15 Prozent), Augmented Reality (13 Prozent) und Self-Servicing-Bestellstationen (13 Prozent).

Keine Preisgabe von Daten

Trotz allem sträuben sich Kunden dagegen, ihre persönlichen Daten im Austausch gegen den Zugang zu diesen Dienstleistungen preiszugeben. So wurden die Umfrageteilnehmer gefragt, ob sie für personalisierte verkaufsfördernde Mitteilungen, kostenloses WLAN oder Selbstbedienungskassen über das Smartphone persönliche Details übermitteln würden. In allen drei Ländern war die meistgewählte Antwort »für keine der genannten«. Jüngere Befragte sind allerdings eher bereit, Daten zur Verfügung zu stellen, um dafür Dienstleistungen zu erhalten.

In Deutschland ist die Bereitschaft am geringsten, persönliche Daten im Austausch gegen Dienstleistungen preiszugeben. Selbst bei den unter 24-Jährigen wollen 32 Prozent für keine der genannten Dienstleistungen ihre persönlichen Daten offenlegen.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Studie rät Ruckus Einzelhändlern, die Nutzung von Technologien, die die Ladenumgebung unmittelbar aufwerten. Dies könnte beispielsweise Abfragen von Echtzeit-Lagerbeständen oder Bestellstationen mit Selbstbedienung beinhalten. Einzelhändler sollten zudem in naher Zukunft damit beginnen, eine Showroom-Umgebung einzurichten. Dort sollten sie ihre Kunden über Produkte informieren und diese präsentieren. Gleichzeitig sollte deren Verkauf durch einen vereinfachten Kaufprozess unterstützt werden. Dazu gehört beispielsweise die Nutzung von »smarten« Spiegeln und von Augmented Reality. Ruckus rät Einzelhändlern zudem, so bald wie möglich die Technologie für unternehmenskritische Anwendungen zu schaffen, denn die Nachfrage nach ausreichend Bandbreite durch datenintensive Nutzung von Services in den Ladengeschäften erhöht die Anforderungen an die Netzwerke deutlich.

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