01. Android 9 ist fertig und bringt viel Neues - 10.08.2018

Android 9 ist fertig, Google hat "Pie" offiziell vorgestellt. Zunächst erhalten es die hauseigenen Pixel-Smartphones, im nächsten Schritt viele weitere Geräte, die am Android-One-Programm teilnehmen, unter anderem aktuelle Nokia-Handys. Das Betriebssystem bringt vor allem mehrere Neuerungen, bei denen Google auf künstliche Intelligenz (KI) setzt. Die auffälligste optische Veränderung ist eine System-Navigation mit einer einzelnen Bildschirmtaste.

Android 9 denkt mit

Die vielleicht nützlichste neue KI-Funktion ist der "intelligente Akku". Dabei lernt das Smartphone im Laufe der Zeit, welche Apps am häufigsten verwendet werden und verteilt entsprechend gewichtet die Batterie-Ressourcen. So soll die Laufzeit des Smartphones deutlich verlängert werden.

Die automatische Display-Helligkeit basiert nicht mehr nur auf einer Anpassung an das Umgebungslicht. Unter Android 9 merkt sich das Handy, wie ein Nutzer die Helligkeit in verschiedenen Situationen einstellt und erledigt dies nach einiger Zeit selbstständig.

Bei "App-Aktionen" versucht das System kontextbezogen zu erkennen, was der Nutzer als nächstes tun möchte und zeigt die passende Aktion an. Morgens wird beispielsweise die Navigation mit Google Maps zum Arbeitsplatz angezeigt. Setzt man die Kopfhörer auf, schlägt das System vielleicht die zuletzt gehörte Spotify-Playlist vor. Mit "Slices" erweitert Google die Funktion im Herbst. Dann sollen automatisch Informationen aus häufig genutzten Apps angezeigt werden, wenn sie der Nutzer benötigt, beispielsweise wenn er einen Begriff in die Suche eingibt.

Nur noch eine Taste

Während die KI-Eigenschaften von "Pie" mehr oder weniger Weiterentwicklungen von bekannten Funktionen sind, ist die veränderte Systemnavigation völlig neu - zumindest für Android-Nutzer. Besitzer eines iPhone X könnten sich an die Wischgesten ihres Geräts erinnert fühlen.

Es gibt es jetzt nur noch eine einzige Startbildschirm-Taste, die die Bedienung mit einer Hand erleichtern soll. Wischt man sie nach oben, sieht man die zuletzt genutzten Apps und kann schnell auf die Suche, Google-Apps und Einstellungen zugreifen. Mit der gehaltenen Taste kann man durch die App-Übersicht scrollen, innerhalb von Anwendungen wird zusätzlich ein kleiner Zurück-Button eingeblendet. Wenn man die neue Steuerung nicht mag, kann man es bei den drei Navigations-Tasten belassen, indem man den Schieberegler in den Systemeinstellungen unter Bewegungen nicht umlegt.

Ab Herbst fügt Google noch "Digital-Wellbeing"-Funktionen hinzu, die Nutzern Informationen geben, wie viel Zeit sie mit welchen Apps verbringen. Man soll so in der Lage sein, eine "Technik-Leben-Balance" zu finden. Für die Übersicht ist das "App-Dashboard" zuständig und im "App-Timer" legt man Zeitlimits für Apps wie Facebook oder Twitter fest. Der "Entspannungsmodus" dimmt vor dem Schlafengehen das Licht und aktiviert die "Bitte nicht stören"-Funktion, die jetzt auch visuelle Benachrichtigungen unterdrückt.

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